Die sichersten Aquarienhölzer der Welt


Noch nie zuvor war das Angebot an Dekohölzern für Aquascaper so vielfältig wie heute. Doch was verbirgt sich hinter den vielen verschiedenen Handelsbezeichnungen und welche Hölzer sind für die Verwendung im Aquarium wirklich sicher ?

Heimische Hölzer meistens ungeeignet

Kaum etwas scheint für die Beschaffung der Materialen verlockender, als die in der Natur frei verfügbaren zahlreichen Hölzer und Wurzeln - doch Obacht ! Nur die wenigsten heimischen Hölzer eignen sich für den Einsatz im Aquarium, viele von ihnen geben sogar toxische Stoffe an das Wasser ab. Dazu gehören auch die verbreiteten Nadelhölzer, die Harze und Öle enthalten.
Auch das ästhetisch anmutende Holz der Weinrebe eignet sich nicht für die Unterbringung in Aquarien. Das Holz quirlt auf, Fäulnis ist die Folge. Der anfänglichen Freude wird schnell ein Ende bereitet, wenn das Wasser infolge einer Bakterienblüte eintrübt und die darin befindlichen sensiblen Lebewesen erkranken.

Eine sichere Alternative bilden neben dem Moorkienholz einige tropische Hölzer, die aufgrund der klimatologischen Begebenheiten in ihren Herkunftsländern die Eigenschaften aufweisen, die für eine dauerhafte Unterbringung im Aquarien zwingend notwendig sind.


Achtung: Handelsbezeichnungen und ihre Fallstricke

Ob Moorholz, Spiderwood oder Driftwood - nur um hier einige Beispiele aus der Branche zu nennen. Insbesondere die Begriffe Moorkienholz und Moorholz fungieren verbreitet als synonyme Handelsbezeichnungen für vielerlei Holzdeko im Bereich Aquascaping. Wir beobachten regelmäßig, dass Hölzer anderer Art als Moorkienholz, Moorholz oder Mangrovenholz bezeichnet werden. Dieses Vorgehen hat sich im Marktumfeld fest etabliert. Zum einen zählen diese Bezeichnungen zu den prominentesten Suchbegriffen in diesem Sektor und zum anderen besteht bei vielen Anbietern einfach Unwissenheit.

Wer z.B. explizit nach einer echten Moorkienwurzel sucht, für den ist es wichtig zu wissen, was dieses Holz kennzeichnet und inwiefern dieses sich von anderen (u.a. nicht geeigneten) Hölzern unterscheidet.

Wir liefern im Folgenden einen Überblick über die typischen Charakteristika der verschiedenen Hölzer.

 

Moorkienholz  - seit Jahrzehnten in der Aquaristik erprobt und bewährt   

Kaum ein anderes Holz ist im Zusammenhang mit der Gestaltung von Süßwasseraquarien hierzulande namentlich so prominent, wie das zum Teil heimische Moorkienholz. Das in Mooren über Jahrtausende konservierte Holz bietet eine hohe Sicherheit bei der dauerhaften Verwendung in Aquarien. Biochemische Vorgänge führen in den ständig sauren Böden der Moore über die Jahre zu einer natürlichen und schadstofffreien Imprägnierung des Holzes. Das macht es für die Aquaristik so interessant, denn dies verleiht dem Holz die Besonderheit, dass es im Wasser nicht fault. Die extrem humin- und gerbstoffreiche Umgebung der Moore führt zu der typischen rot- braun- Färbung des Moorkienholzes, die vor allem gewässert und unter Wasser im Aquarium einen unverwechselbaren optischen Charme erzeugt. 
Im Zuge des Torfabbaus in den u.a. heimischen Moorgebieten fand das als Nebenprodukt gewonnene Moorkienholz schon vor Jahrzehnten Einzug in die Naturaquarien und ist seitdem fester Bestandteil des Aquascapings. Ein echter Klassiker und eines der sichersten Aquarienhölzer der Welt.  

Folgende Kennzeichen sind wichtig bei der Differenzierung von anderen Hölzern:

- immer dunkelbraune Färbung

- In der Regel faserige Holzstruktur

- Oftmals viele schmale geradlinige Spalten im Holz

- Exemplare mit glatter Oberfläche glänzen leicht  

- Filigrane Verzweigungen knicken leicht ab, bleiben aber meist fest mit ihren Fasern am Holz verbunden

 Echtes Moorkienholz

(Moorkienholzwurzel mit den typischen Kennzeichen)

 Link zum Shop: Moorkienholz

 

(Echtes Moorkienholz in unseren Aquarien)

 

Redwood und Pionierholz - die besseren Alternativen

Neben den Klassikern unter den sichersten Aquarienhölzern (Moorkien-, Mangroven- und afrikanische Harthölzer) haben sich in den vergangen 10 Jahren zwei weitere Hölzer fest in der Aquaristikszene etabliert. Wir selber verwenden Redwood und Pionierholz seit einigen Jahren in unseren Aquarien und haben diese unter verschiedenen Bedingungen beobachten und testen können.

Wo liegen die Unterschiede zu Moorkienhölzern ?

Über viele Jahre war Moorkienholz die Auswahl Nummer 1, wenn es darum ging, spektakuläre Naturaquarien mit filigranen Hölzern zu gestalten. Heute wissen wir, dass es bessere Alternativen gibt. 
Redwood ist ein sehr hartes, stabiles Holz. Auch kleine Stücke weisen oft mehrfache Verzweigungen auf, die in der Regel fest und auffallend bruchstabil sind.
Seine Färbung variiert im trockenen Zustand von einem hellen Ocker über ein helles Braun bis zu einer leicht rötlichen Erscheinung. Gewässert verstärken sich die rötlichen Farbanteile, sodass hier oftmals eine optische Ähnlichkeit zu echtem Moorkienholz besteht. Moorkienhölzer hingegen fallen durch ihre fasrige, deutlich weniger dicht zusammenhängende Struktur auf. Moorkienholz erinnert an die Wurzeln heimischer Kienhölzer wie z.B. der Fichte. Durch seine jahrtausende lange Einlagerung in Mooren ist das signifikanteste Kennzeichen die dunkle und teils deutlich rötliche Verfärbung.

Ähnlich wie das beliebte Redwood zeichnet sich auch Pionierholz (Teebaumholz) durch seine feste Struktur aus. Das verhältnismäßig harte Holz ist oft gradlinig filigran verzweigt und wirkt dadurch stelzenartig, wenn es von oben nach unten aufgestellt wird.

In jeder Hinsicht überzeugend:

Sowohl bei Redwood als auch bei Pionierholz handelt es sich um tropische Hölzer, die aufgrund der dortigen klimatologischen Begebenheiten Eigenschaften extremer Beständigkeit aufweisen und so für den Einsatz in Aquarien prädestiniert sind.

Beide Hölzer bieten unzählige Möglichkeiten für die Gestaltung von Naturaquarien. Wir haben uns persönlich über mehrere Jahre von den Hölzern in eigenen Aquarien überzeugt. Aktuell betreiben wir unser Schauaquarium schon seit 3 Jahren mit einem Arrangement aus mehreren Pionierhölzern. Das Holz hat sich in der langen Zeit nicht sichtbar verändert. 

(Redwood in unserem Diskusaquarium)

 

 

(Aktuelles Aquarium kurz nach der Einrichtung - Stelzenartige Pionierhölzer im Hintergrund)

 

redwood-aquarium-wurzel

(Redwood Hartholz)

Link zum Shop: Redwood

 

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(Pionierholz, Teewood)
Link zum Shop: Pionierholz

 

Mangrovenholz - eines der beliebtesten und sichersten Hölzer

Das Holz der Mangrove zählt zu den Tropenhölzern. Aufgrund der klimatologischen Bedingungen in den Herkunftsländern weist das Mangrovenholz eine enorm hohe Witterungsbeständigkeit auf. Diese kommt insbesondere durch die Anpassung der Mangrovenbäume an die Küstenbereiche zustande. Eine der Besonderheiten ist die hohe Salztoleranz.
Importierte Mangrovenhölzer stammen aus Regionen mit dafür vorgesehener forstlicher Nutzung.

Aufgrund der mitunter ästhetischen Erscheinungsform fand das Holz der Mangrove schnell Anklang im Dekobereich und wurde vor Jahrzehnten auch für die Aquaristik entdeckt. Seine vielseitigen Formen und Strukturen machte dieses Holz schnell zu einem sehr beliebten Accessoire in der Gestaltung von Naturaquarien.
Seine langjährige Erprobung macht dieses Holz zu eines der sichersten Aquarienhölzer der Welt.

Erkennungsmerkmale:

- Vergleichsweise dichtes weiches bis mittelhartes Holz

- Färbung variierend von hell- bis dunkelbraun

- Feine Verästelungen selten

- Eher raue Oberfläche

 Mangrovenholz

Mangrovenwurzel

(Mangrovenhölzer weisen vielfältige Strukturen und Formen auf)

Link zum Shop: Mangrovenholz

 

Tipps:

Vereinzelt wird von Aquarianern in Foren beschrieben, dass Mangrovenhölzer aufweichen und zerfallen. Tatsächlich kann es vorkommen, dass einzelne Hölzer eine ungewöhnlich weiche Konsistenz aufweisen und dann vor allem in höher temperierten Aquarien (>25 Grad) zum Teil zerfallen. Solche Hölzer sind durch den Anbieter zu erkennen und auszusortieren.

Für Halter von Diskusaquarien und anderen Buntbarschaquarien empfehlen wir eine Abklärung vor dem Kauf. Es sollte darauf geachtet werden, dass das ausgesuchte Mangrovenholzexemplar möglichst hart ist. 

Wir empfehlen unseren Kunden alternativ das äußerst robuste Taigaholz.

Es erinnert äußerlich stark an das Holz der Mangrove, ist aber deutlich härter und somit in jedem Fall unproblematisch.

 

Taigaholz
 
(Taigaholz, ähnlich Mangrove)

Link zum Shop: Taigaholz

 

Mopani- und Savannenhölzer - sofort sinkend

Im Gegensatz zu den allermeisten Echthölzern sinken die aus Afrika stammenden Harthölzer unter Wasser sofort ab. Dies ist eine Besonderheit, denn nicht umsonst wird das extrem dichte und schwere Holz auch als Eisenholz bezeichnet. Mopani- und Savannenhölzer sind seit vielen Jahren ein beliebtes Dekoholz in der Aquaristik. Aquascaper nutzen das sehr exotisch anmutende Holz für exklusive Aquascapes im asiatischen Stil.
Mopani- und Savannenhölzer sind durch ihre außerordentliche Härte enorm widerstandsfähig. Das macht sie zu den sichersten Aquareinhölzern der Welt.

 Savannenwurzel

(Afrikanisches Hartholz: Savannenholz oben und Mopaniholz unten)

Link zum Shop: Afrikanisches Hartholz